ein Vortrag von FA Dr. Sabine Horn 

Der wachsende Mangel an Spenderorganen macht es notwendig, nach Alternativen zu suchen. Doch von einem Ersatz für die Transplantation ist die Forschung noch weit entfernt.

Aufgrund der vielfachen Aufgaben der Leber ist es in 30-jähriger Forschung nicht gelungen, einen künstlichen Ersatz für dieses Organ zu entwickeln.
Versagen die Nieren, kann eine Dialyse lebensrettend sein. Die Niereninsuffizienz wird damit aber nicht beseitigt; erst eine transplantierte Niere übernimmt alle Funktionen der erkrankten. 

Die „künstliche Lunge“, die ECMO, gibt es bereits. ECMO steht für ExtraCorporale MembranOxygenierung, d.h. das Blut wird außerhalb des Körpers mit Sauerstoff beladen. ECMO ist – wie die Abbildung zeigt - kein Ersatz für die Lunge. ECMO dient als Überbrückung bis zur Transplantation (bridge to transplant) oder wird zur Unterstützung z.B. nach Lungenentzündung oder Operationen eingesetzt. Vorteile dieser „künstlichen Lunge“ sind die schnelle Verfügbarkeit und Installation; die Nachteile liegen in möglichen Komplikationen und der zeitlich begrenzten Verfügbarkeit. Für einen mobilen Einsatz ist sie nicht geeignet.

 

Erfolge gibt es beim Herz, unserem emotionsbesetzten Organ, das wir verschenken, brechen, zu Füßen legen usw. Das Herz, der Motor unseres Körpers, ist eine Pumpe, deren Aktivität wir spüren können: 100.000-mal am Tag. Das macht in einem 70-jährigen Leben 2 Milliarden (2.000.000.000) Schläge.

Das sogenannte Kunstherz ist ein kleines Gerät, das das kranke Herz unterstützt, und heißt in der Fachsprache VAD (Ventricular Assist Device, also Unterstützungsgerät für die Herzkammer). Dieses VAD ist eine Rotations– oder eine Verdrängungspumpe, die in den Körper implantiert wird, wenn die Pumpleistung nicht ausreicht. Es dient als Überbrückung bis zur TX und es kann Menschen, die nicht transplantiert werden können, als permanente Unterstützung dienen.
Die Pumpe wird im Körper implantiert, aus dem Körper geht ein Verbindungsschlauch zu Akku und Steuergerät. Probleme können durch die blutgerinnenden Medikamente sowie durch Verschleiß- und Wärmeentwicklungen im Pumpeninneren auftreten. Durch die Tätigkeit der Pumpe kann es zu Turbulenzen des Blutes kommen, was eine Blutschädigung zur Folge haben kann. Die Kabel-Austrittsstelle aus dem Körper ist infektionsgefährdet.
Die folgende Abbildung veranschaulicht das „Kunstherz“:


Wenn das eigene Herz überhaupt nicht mehr pumpt, kann ein totales künstliches Herz (TAH) implantiert werden.
Ausführliche Information ist im alive!intern nachzulesen. 

Fr. Dr. Horn ist FA für Innere Medizin im Rehabilitationszentrum Großgmain, wo die routinemäßigen Kontrollen der Salzburger Herztransplantierten durchgeführt werden. Sie hat uns freundlicherweise das Bildmaterial überlassen.
Der Vortrag fand am 5.März 2014 auf Einladung der SHG Salzburg statt.

Irene Turin

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